Fiktive Telefonnummern braucht man beim Filmemachen in der Regel alle Jubeljahre, aber woher dann nehmen, wenn nicht ausdenken? Wie so oft gibt es auch für seltene Probleme bereits eine Lösung, man muss nur wissen, wo man sie findet.
Tatsächlich haben fiktive Telefonnummern für Film, Funk und Fernsehen sogar eine spezielle Bezeichnung, nämlich „Filmrufnummern“ bzw. englisch „Drama Numbers“. Diese werden - wie es sich für korrekte deutsche Amtsabläufe geziemt - im Amtsblatt der Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisenbahnen veröffentlicht. Zuletzt in der Mitteilung 148/2021 (Amtsblatt 07/21 vom 14.04.2021).
Die veröffentlichten Nummern werden dauerhaft garantiert an niemanden vergeben. Eben "damit niemand belästigt wird, wenn Nutzer der Medien aus Neugier oder anderen Motiven eine solche Rufnummer anrufen". Sogar, wenn solche Nummern in einem Film vor Jahrzehnten auftauchen oder in den nächsten Jahrzehnten gewählt werden sollten.
Für folgende Ortsnetze hält die Bundesnetzagentur die folgenden Nummern "frei":
Berlin (0)30 23125 - 000 bis 999
Frankfurt am Main (0)69 90009 - 000 bis 999
Hamburg (0)40 66969 - 000 bis 999
Köln (0)221 4710 - 000 bis 999
München (0)89 99998 - 000 bis 999
Darüber hinaus haben diverse Mobilfunknetzbetreiber für den oben genannten Zweck folgende Rufnummern bereitgestellt:
1. (0)152 28817386
2. (0)152 28895456
3. (0)152 54599371
4. (0)171 39200 00 bis 99 (100 Rufnummern)
5. (0)172 9925904
6. (0)172 9968532
7. (0)172 9973185
8. (0)172 9973186
9. (0)172 9980752
10. (0)174 9091317
11. (0)174 9464308
12. (0)176 040690 00 bis 99 (100 Rufnummern)
Alle in der Mitteilung genannten Rufnummern dürfen genehmigungsfrei in Medien gezeigt, abgedruckt und gesprochen verwendet werden. Und natürlich kann man diese auch Menschen geben, von denen man niemals erreicht werden will.
Wer internationale Nummern benötigt, kann übrigens bei einem englischen Wikipedia Eintrag fündig werden.